Übersicht zu Rechenschieber

Topographischer Rechenschieber Kern

Instrumente Rechenschieber 01Instrumente Rechenschieber 02

241 mm x 18 mm x 3 mm, Länge der Teilung 221 mm;
Neusilber (Legierung aus 50 – 65 % Kupfer, 10 – 30 % Zink, 10 – 30 % Nickel);
Gekennzeichnet: J. KERN. AARAU.
Stadtmuseum Aarau, Sammlung Kern

Johannes Eschmann (1808 – 1852, Ingenieur und Topograph, betraut mit verschiedenen Arbeiten für die Erstellung der Dufour-Karte 1:100'000) entwarf einen Rechenschieber für die Berechnung von Horizontaldistanzen und Höhendifferenzen aus einem abgelesenen Lattenabschnitt. Bezeichnet als topographischer Rechenschieber wurde er später von Prof. Johannes Wild (1814 – 1894, Autor der Karte 1 : 25'000 des Kantons Zürich und Professor an der ETH Zürich) verbessert und in die hier gezeigte Form gebracht. Prof. Johannes Wild lieferte dazu 1864 eine handschriftliche und mit erläuternden Zeichnungen versehene kurze Gebrauchsanleitung an Kern ab. Obwohl ausgezeichnet redigiert genügte sie offenbar wegen ihrer Kürze, die beim Studium letzte Aufmerksamkeit verlangte, den Ansprüchen der Praxis nicht, so dass Kern an Prof. Johann Jakob Stambach (1843 – 1918) gelangte, eine Theorie der Strichdistanzmessung und eine ausführliche Gebrauchsanleitung für den topographischen Rechenschieber auszuarbeiten.

Stambach, dipl. Ing. ETH, wirkte von 1877 – 1914 als Lehrer für Feldmessen und praktische Geometrie am Technikum Winterthur. Er lieferte im Februar 1872 einen Text an Kern ab, der den Titel trägt: Der topographische Distanzmesser mit Rechenschieber ausgeführt von J. Kern, Mechaniker in Aarau (Schweiz). Die Anleitung ist offensichtlich auf grosses Echo gestossen, jedenfalls wurde sie in leicht überarbeiteter Form in den Instrumenten-Katalog von 1897 aufgenommen. Der deutschen und französischen Ausgabe dieses Katalogs ist der nachfolgende Text entnommen. In späteren Auflagen fehlt dieser Text mit dem Hinweis, dass der gratis abgegebene Katalog sehr oft nur wegen der darin enthaltenen Gebrauchsanleitung für den Rechenschieber verlangt werde. Selbstverständlich sei sie nach wie vor erhältlich, allerdings als Separatdruck zu Fr. 2.- .

 

Theorie des topographischen Distanzmessers mit Rechenschieber

La stadia topographique avec règle à calcul